Berufsbildung Zug 41 Die angehenden Maurer EFZ Joshua Odermatt (links) und Marc Arnold hatten sichtlich Spass während ihres Praktikums in Deutschland. Lernende im Austausch Während der Lehre Arbeitserfahrung im Ausland sammeln. «Leonardo Da Vinci», das Movetia-Förderprogramm des Bundes, macht es möglich. Im April reisten die an- gehenden Maurer Marc Arnold (Gebr. Hodel AG, Baar) und Joshua Odermatt (Ineichen AG, Baar) für drei Wochen ins bayrische Deggendorf, um bei der Firma ERL Berufs- erfahrung zu sammeln. Dabei stellten sie fest, dass in Deutschland einiges anders gemacht wird. «Fertigdecken und -wände haben wir bei uns so noch nie verbaut», erzählt Marc. Und Joshua ergänzt: «In Deutschland bindet man die Eisen mit einem Draht und einer Zange zusammen. Bei uns haben wir vorgefertigte Binddrähte, die man in einen Eisenbinder einhängt.» Umgekehrt absolvierten die deutschen Austausch-Lernenden Julia Kagleder und Daniel Schwarzensteiner im Juni und Anfang Juli je ein 3-wöchiges Praktikum bei der Ineichen AG resp. Gebr. Hodel AG. Die Möglichkeit eines Berufspraktikums im Ausland steht übrigens auch Lernenden anderer Berufe off en. Die Praktika können drei Wochen bis ein Jahr dauern. Weitere Infos gibts unter mobil-gibz.lqc.ch. zen uns mit den betreff enden Berufsbildnern und den Lernenden zusammen und besprechen die Prüfung. Mir ist immer wichtig, die durchgefallenen Lernenden zu un- terstützen und sie zu bestärken, die zweite Chance zu nutzen. Nach fünf Jahren fragt niemand mehr danach, ob du beim ersten Anlauf durchgefallen bist. In der Regel wird Prüfungseinsicht verlangt. Deswegen ist es wichtig, dass von unserer Seite her alles genau belegbar ist. Kommt es auch mal vor, dass jemand an der Prü- fungsangst scheitert? Ja, das gibt es. Psychische Belastungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Es gab schon Lernen- de, die nicht einmal zur Prüfung erschienen sind, aus der Angst heraus, zu versagen. Das ist brutal. Gab es schon einmal einen Rechtsstreit? In meiner Karriere ist das nur ein einziges Mal vorgekom- men. Da wir alles gut dokumentiert hatten, haben wir nach einem neun Monate langen Prozess schlussendlich Recht bekommen. Werden die Prüfungen im Nachhinein analysiert, um künft ige Prüfungen zu optimieren? Ja. Die letzten Prüfungen werden besprochen und es wird geschaut, wie die schweizweiten Resultate ausse- hen, wo es die höchste Fehlerquote gab usw. Das kön- nen wichtige Informationen sein, um die Ausbildung zu verbessern. Dann werden bereits die nächsten Prüfun- gen zusammengestellt. Zum Schluss: Ist die QV-Feier auch für Sie als Ex- perte immer wieder etwas Besonderes? Ja, es ist das Highlight des Jahres. Es ist immer schön, die jungen Leute im ersten Lehrjahr zu erleben und dann zu sehen, wie sie sich in ihren drei, vier Lehrjah- ren entwickeln. Manche habe ich 20 Jahre später wie- der gesehen und sie haben mir berichtet, wie sich ihre Karriere weiterentwickelt hat. Das ist immer etwas ganz Besonderes. Es ist ein schönes Gefühl, einen so wich- tigen Schritt im Karriereweg eines Menschen begleitet zu haben.